Wir hatten mittlerweile ein paar Rückmeldungen zu unseren Wohnungsanfragen erhalten. Einige teilten uns direkt mit, dass wir uns bei einer Mietdauer von unter 3 Monaten keine Hoffnung machen brauchten. Da wir die aktuelle Lage so gar nicht abschätzen konnten und uns keine Chancen auf eine mögliche Weiterreise verbauen wollten, hatten wir eine Mietdauer von ein bis zwei Monaten im Kopf. Da wir schon in 4 Tagen unseren Van in Brisbane zurückgeben mussten und wir am besten ab diesem Tag, den Montag (6.4.), eine Wohnung hätten haben wollen, mussten wir spätestens am Freitag (3.4.) in Brisbane sein für Wohnungsbesichtigungen. Wir hatten bisher zwei Termine, einen direkt für 9 Uhr in South Brisbane und einen weiteren für 11:30 Uhr in der Nähe vom CBD. Das bedeutete für uns einen Schlafplatz in unmittelbarer Nähe zu Brisbane finden zu müssen, um morgens keine lange Anreise zu haben. Die Apps halfen uns da wieder enorm weiter. Im Pelikan Park, etwas nördlich von Brisbane, sollte es einen Parkplatz mit einer kostenlosen Dusche geben, der inoffiziell von Campern genutzt wurde. Dahin müssten wir es heute schaffen. Aber bis dahin stand erst die Fahrt nach Noosa Heads an, die nördlich der Sunshine Coast liegen.

Noch ziemlich früh am Morgen machten wir uns also auf den Weg von Childers nach Noosa Heads, was etwas 3 Stunden Fahrt hieß. Mit dem Benziner und dem kleineren Tankvolumen mussten wir spätestens jeden 2. Tag tanken. Auf manchen Teilen der Strecke durfte man das nicht vergessen und einberechnen, um nicht Gefahr zu laufen irgendwo liegen zu bleiben. In den letzten Tagen fiel der Benzinpreis ungewöhnlich stark und mit der Internetseite „petrolspy“ freuten wir uns über nur noch 1A$ pro Liter! 🙂

Hier machten wir eine Mittagspause und konnten später duschen

Gegen Mittag erreichten wir Noosa Heads und Martin navigierte mich direkt zu einem Parkplatz, in dessen Nähe es kostenlose Duschen gab. Auch hier waren wir nicht die einzigen Camper, die die nutzen wollten. Da es mittags anfing zu regnen, nutzten wir die Zeit für eine Mittagspause. Kaum zeigte sich wieder die Sonne, schmissen wir uns in ein sportlicheres Dress und zogen los zum Main Beach, ein wirklich schöner weißer Sandstrand mit seichtem Eintritt und leichtem Wellengang. Hier tummelten sich etliche Surfer. Von hier aus wanderten wir los in den Noosa Heads National Park.

Ein toller Weg führte entlang der Küste, mal führte er durch einen waldigen Abschnitt, mal begleitet von Stränden, mal auf einer felsigen Klippe. Unsere Schmetterlingsfreunde durften auch nicht fehlen 😉 Aber auch einen weit oben in dem Baumgipfel schlafenden Koala entdeckten wir! 🙂

Und wie gefühlt überall in Queensland ganz viele Falter und Schmetterlinge…

Bis zu den sogenannten „Fairy Pools“ liefen wir bevor wir umkehrten. Etwa 11 km lang war unsere Wanderung, die uns bei den schwülwarmen Temperaturen gut ins Schwitzen brachte. Getreu der australischen Lebensweise packte ich die Chance am Schopfe und sprang, als wir am Hauptstrand zurück waren, ins erfrischende Wasser und plantschte eine kleine Runde, während Martin schon einmal duschen ging 🙂 Kurz darauf folgte ich ihm, da uns hier nicht allzu viel Zeit blieb.

Denn frisch geduscht wollte ich mit Martin unbedingt noch zum „Laguna Lookout“ fahren, der nicht weit weg lag. Von hier oben hatte man tatsächlich einen großartigen Blick auf Noosa Heads und die Lagune, auch mit frontal in unsere Gesichter blendende langsam untergehende Sonne 🙂 Wie gern wäre ich hier noch länger geblieben und noch einmal in den Nationalpark losgezogen. Diese wunderschöne Natur direkt am Meer war die perfekte Kombination in meinen Augen…

Am Laguna Lookout 🙂

Nach der kleinen Wanderung meldete sich unser Hunger, weswegen wir auf dem Weg nach Sunshine Coast nach etwas Essbaren Aussicht hielten. Auf der Straße kamen uns nicht wie sonst die vielen Schmetterlinge in den Weg, nein, dieses Mal begegnete uns beim Überkreuzen eine große Echse! Man musste hier stets auf der Hut sein… Unser eigentlicher Plan von Fish & Chips klappte leider nicht, weswegen wir auf eine Döner- bzw. Falafelrolle auswichen. Damit setzten wir uns auf die Sanddüne des Alexandra Headland Beachs und beobachten die vielen Menschen am Strand. Von „social distancing“ also keine richtige Spur!? Die Sonne ging mittlerweile unter und der Himmel färbte sich in den verschiedenen pink-lila Tönen <3

Sonnenuntergang am Strand von Sunshine Coast…

Noch konnten wir uns nicht zurücklegen und ausruhen, da uns noch etwas mehr als eine Stunde Fahrt vor uns lagen. Da wir mittlerweile in enger besiedelten Gebieten unterwegs waren, fürchtete ich mich nicht mehr so stark vor Kängurus, Bussards & Co. Den Großteil der verbliebenen Strecke legten wir außerdem auf einem gut ausgebauten Highway mit jeweils zwei Spuren in einer Fahrtrichtung zurück, was das doch erheblich vereinfachte und beschleunigte. Nördlich von Brisbane verließen wir die M1 und fuhren nach Clontarf, zu dem Pelikan Park. Es war bereits dunkel als wir ankamen. Dennoch konnten wir überall deutlich die Verbotsschilder erkennen, die es untersagten auf diesem Areal über Nacht stehen zu bleiben. Wir waren etwas verunsichert, aber auf dem großen Parkplatz standen einige Camper, manche zelteten und andere wiederum parkten hier mit ihrem Wohnanhänger oder junge Leute mit ihren Campervans. Also stellten wir uns einfach dazu und hofften, dass es gut ginge. Wie wir später am Abend feststellen mussten, wurde dieser Platz auch von Obdachlosen genutzt, die mit ihrem letzten Hab und Gut hier zelteten und wahrscheinlich gut betrunken lauthals über den Parkplatz riefen und andere anquatschten. Zum Glück konnten wir uns in unserem Van zurückziehen…

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